Informationen zum OKKSA e.V.

Der Offene Katalog Kommunaler Softwareanforderungen e. V. wurde am 1. Oktober 2004 in Dresden gegründet. Der Verein versteht sich als konsequente Fortsetzung der bereits seit dem Jahr 2001 aktiven OKKSA - Initiative. Durch die Vereinsgründung wird es möglich, die von OKKSA verfolgten Ziele besser zu vermitteln und umzusetzen.

Die satzungsmäßigen Ziele des Vereins sind:

  • die Abstimmung und Harmonisierung von Vorgaben an fachbezogene IT-Lösungen zwischen verschiedenen Anwendern und Entwicklern,
  • die Verbesserung der Softwarequalität und –konformität im fachspezifischen Einsatz, speziell in der Öffentlichen Verwaltung,
  • die Förderung des Vertrauens zu Softwareprodukten.
    (Die Satzung finden Sie hier >>.)

Zur Erreichung dieser Ziele wird

  • eine Plattform zur Diskussion der aus den genannten Vereinszwecken erwachsenden Problemfelder bereitgestellt,
  • Mechanismen zur effizienten Abstimmung von anbieterneutralen Anforderungen für Software im fachspezifischen Einsatz vorgehalten und überwacht,
  • abgestimmte und zwischen Anwendern harmonisierte Software-Anforderungskataloge für Softwareanbieter und Anwender bereitgestellt.

OKKSA soll helfen, dort Qualitätsmaßstäbe umzusetzen, wo die gemeinsame Meinungsbildung der Anwenderschaft gefragt ist. Über eine Internet-Plattform können Anwender aus dem ganzen Bundesgebiet an Anforderungskatalogen mitwirken, die aktuelle Anwendungserfahrungen und neue technische und rechtliche Entwicklungen gleichermaßen berücksichtigen.

Der Tätigkeit des Vereins liegen folgende Prinzipien zu Grunde:

  1. Im Rahmen der bundesweiten Harmonisierung geht es bei OKKSA um Mindestnormen, die sich schlüssig aus gesetzlichen Vorgaben, IT-Sicherheitsstandards und Verwaltungsinitiativen ergeben.
  2. Die Formulierung der Anforderungen erfolgt anwendungsbezogen, unabhängig von einzelnen Herstellern und Technologien, verständlich und transparent überprüfbar.
  3. Die Abstimmungsgremien sind grundsätzlich offen für freiwillig mitwirkende fachkompetente Anwender und Spezialisten bundesweit.
  4. Die Kommunikation erfolgt vorrangig schriftlich bzw. elektronisch auf der Basis qualifizierter Anforderungsvorschläge.
  5. Die Ergebnisse (abgestimmte Anforderungskataloge) werden öffentlich bereitgestellt.

OKKSA-Center

Fachlicher Schwerpunkt von OKKSA sind gegenwärtig vor allem die Handlungsbereiche der Kommunalverwaltungen in Deutschland. Zur Abstimmung der Softwareanforderungen wird jeweils ein inhaltlicher Rahmen definiert und ein qualifizierter Entwurf eines Anforderungskataloges vorbereitet. Die Durchsicht und Freigabe des Anforderungskataloges liegt dann in der Hand der so genannten OKKSA-Center, Abstimmungsgremien, in denen bundesweit führende Spezialisten mitwirken. Sie führen die Entwürfe der Anforderungskataloge zur fachlichen Reife.
Die Tätigkeit der OKKSA-Center soll anbieterneutral und transparent erfolgen. Sie ist in der Geschäftsordnung OKKSA-Center geregelt.

Der OKKSA Herstellerbeitrat

Die OKKSA Center sind zunächst anwenderorientierte Fachgremien zur Abstimmung der Softwareanforderungen. In vielen Fällen ist aber auch eine Stellungnahme der Softwareentwickler zu den konkreten Softwareanforderungen hilfreich. Um dies zu ermöglichen, ohne die Prinzipien der Anwenderdominanz und der Produktneutralität zu verletzen, wurde bei OKKSA der Herstellebeirat gebildet. Dieser besteht aus Vertretern der an OKKSA teilnehmenden Softwareentwickler.
Bei Abstimmungen zu den Kriterienkatalogen kann der Herstellerbeirat einen gemeinsamen Vertreter bestimmen, der an der Diskussion zu den Anforderungen teilnimmt und sich dazu intern mit den anderen Softwareentwicklern des Beirats abstimmt.

Das OKKSA-Board

Das OKKSA-Board ist das Steuerungsgremium für die Tätigkeit der OKKSA-Center. Hier werden neue OKKSA-Center gestartet und die Ergebnisse in Form der Kriterienkataloge abgenommen. Die genauen Aufgaben sind in der Geschäftsordnung OKKSA-Board geregelt.

Das OKKSA Forum Katalogsteuerung

In welchen Softwareanwendungsbereichen besteht Bedarf an neuen Kriterienkatalogen? Wo wurden Gesetze und Regelungen geändert, die die Aktualisierung eines OKKSA Kriterienkataloges erforderlich machen? Für welchen Kriterienkatalog besteht Bedarf für landesspezifische Anpassungen?
Um auf diese und ähnliche Fragen die richtigen Antworten zu finden, wurde das OKKSA Forum Katalogsteuerung gebildet. Es besteht aus Vertretern der Anwendungsgebiete der OKKSA Kataloge, meist von den kommunalen Spitzenverbänden. Diese sind nicht zwangsläufig Mitglieder des OKKSA e. V., haben jedoch einen entscheidenden Einfluss auf die Priorisierung der Entwicklung von Anforderungskatalogen des Vereins.

Verwendung der Kriterienkataloge des OKKSA Vereins

Die OKKSA Kriterienkataloge werden durch den OKKSA e. V. zur Nutzung durch Softwareentwickler und Softwareanwender in Bezug auf ihre jeweiligen Programme bereitgestellt.
Sie werden durch akkreditierte Redakteuere betreut. Diese sind für die Aktualisierung der Kriterienkataloge zuständig, arbeiten aktuelle Gesetzesänderungen ein, moderieren die Abstimmungen der OKKSA-Center und schaffen die Voraussetzungen für die formale Freigabe durch das OKKSA-Board. Im Gegenzug erhalten Sie vom OKKSA e. V. für die Zeit ihrer Betreuung spezielle Vewertungsrechte hinsichtlich der Nutzung der Kriterienkataloge für Dienstleistungen. Die genauen Regelungen zu den Nutzungsrechten der Kriterienkataloge sind in der Geschäftsordnung Anforderungskataloge formuliert.

Nutzeffekte des Offenen Katalog Kommunaler Softwareanforderungen

  • Fachlicher Austausch führender Spezialisten auf einer konkreten und nachnutzbaren Ebene,
  • Vereinfachung der Spezifikation und Überwachung von Anforderungen bei Softwarebeschaffungen der öffentlichen Verwaltung,
  • grundsätzliche Erhöhung der Sicherheit der Anwender bezogen auf Soll- und Ist-Eigenschaften der IT-Produkte sowie in Bezug auf Parameter der Softwareanwendung,
  • Förderung eines leistungsfähigen und liberalen Markes für Softwareprodukte, die klare Mindestanforderungen erfüllen,
  • Erleichterung der formalen und vertragsfähigen Feststellung, ob Softwareprodukte anerkannten Mindestnormen entsprechen.

Unterstützung des Vereins, Förderkreis

Mit den genannten Zielen und Nutzeffekten ergibt sich ein breites Interesse an der Förderung des Vereins und der Erstellung Softwareanforderungskatalogen in diesem Rahmen. Neben den Mitgliedern gibt es auch institutionelle Förderer (Förderkreis),  die ohne formale Mitgliedschaft helfen, die Ideen des Vereins voran zu bringen.

Sicherheitstechnische und rechtliche IT-Mindestanforderungen widerspiegeln aber auch das Normungsinteresse der Softwareentwickler. Denn nur auf der Basis qualitativer und zuverlässiger Mindestanforderungen ist es möglich, das Vertrauen kommunaler Anwender in neue Produkte und Technologien zu gewinnen. Aus diesem Grund wird die OKKSA-Initiative auch seitens der IT-Anbieter in Deutschland gefördert. Nicht selten kommen gerade von hier die Impulse für neue Anforderungsgebiete im Rahmen der OKKSA-Plattform. Gleichzeitig ist nicht zu unterschätzen, dass in den Reihen der Softwareentwickler ein hohes Maß an Fachkompetenz zu einzelnen Fachgebieten der öffentlichen Verwaltung besteht.

Durch transparente Abstimmungsverfahren ist allerdings stets sicher zu stellen, dass immer die Anwendungssicht der Verwaltungen und nicht die konkrete technische Ausprägung einer Lösung zum Maßstab wird. Nur so kann das Grundprinzip der Anbieterneutralität umgesetzt werden.